Rhabarbersaft Grundrezept – im Ofen entsaftet
Frische Rhabarberstangen ganz einfach im Ofen entsaften
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Die Rhabarber-Saison hat begonnen und hält leider nicht besonders lange an.
Als Kind habe ich so gerne die leuchtend roten Stangen im sonnigen Garten stibitzt und vor jedem Biss in ein kleines Schälchen mit Zucker gedippt.
Entweder habe ich selbst jedoch keinen „grünen Daumen“ oder schlichtweg den falschen Standort für unsere Stauden gewählt.
Vermutlich auch noch auf die falsche Sorte gesetzt.
Unsere Ausbeute ist sehr überschaubar – aber zum Dippen reicht es immer noch !
So freut sich nun der Verkäufer auf dem Wochenmarkt über die große Rhabarber „Sause“.
Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten den Rhabarber zu entsaften.
Mir gefällt die Ofenvariante am besten. Dadurch, dass die Stücke gut verschlossen mit nur sehr wenig Wasser für ungefähr 1 3/4 Stunden in ihrem eigenem Saft schmoren, ist das Aroma viel intensiver.
Wie sonst auch, ist es sinnvoll, gute Grundzutaten zu verwenden.
Aus alten, labbrigen, weichen Stangen ist weniger wohlschmeckender Saft zu erwarten, als aus den frischen, knackigen.
Genauso ist es mit den Vanilleschoten.
Eine glänzende, pralle, frische Schote strotzt vor Aroma, während eine alte vertrocknete Schote oder ein gemahlenes Pulver aus der Tüte nur mit den schwarzen Pünktchen das Vorhandensein von Vanille noch vortäuschen kann.
Zubereitungsschritte :
Die Vorbereitung ist schnell erledigt.
Die gewaschenen Stangen werden – unbedingt ungeschält – in ca 2 cm große Stücke geschnitten und in einer hohen Bratenform verteilt.
Die Schale sollte dranbleiben, da sie später für die schöne pinke Farbe verantwortlich ist.
Bislang habe ich immer nur den „normalen“ Rhabarber bekommen – vielleicht hast Du aber Glück und kannst auch die rotfleischigen Sorten ausprobieren.
Damit der entstehende Dampf nicht entweichen kann und die Fruchtstücke im eigenen Saft garen können, wird die Form luftdicht mit Alufolie verschlossen.
Bei 160 °C Ober-/Unterhitze für ca. 1,75 – 2 Stunden auf mittlerer Schiene im Ofen garen.
Um einen klaren, transparenten Saft ohne Schwebeteilchen bzw. Fasern zu bekommen, wird die Masse durch ein sauberes, feuchtes Baumwollküchentuch abgeseiht.
Das saubere Baumwolltuch sollte vorher kurz komplett in Wasser getränkt und ausgewaschen werden.
Das hilft, um eventuelle Waschmittelreste zu entfernen. Außerdem saugt sich das gut ausgewrungene Tuch nicht erst mit dem Saft voll, wie ein trockenes Tuch es machen würde.
Wichtig ist auch, dass der Stoff nicht mit Weichspüler oder sonstigen parfümierten Waschmitteln gereinigt wurde.
Ansonsten schmeckt der Saft nach Lenor und Co. !!!
Die Fruchtmasse und Flüssigkeit in das vorbereitete Sieb geben und erstmal alleine abtropfen lassen.
Dann nimmt man vorsichtig die Enden des Tuches zusammen, so dass die gesamte Masse gut eingeschlossen ist und nicht an den Seiten herauslaufen kann.
Durch leichtes Zudrehen entsteht nun Druck, der dafür sorgt, dass weiterer Saft austritt.
Das Tuch wird solange zugedreht und immer wieder leicht gedrückt, bis kein Saft mehr kommt. Der Druck darf allerdings nicht so stark werden, dass die Masse sich durch die Poren des Tuches herauspresst. Das würde den Saft wieder trüb werden lassen.
Den aufgefangen Saft in sterile Flaschen abfüllen und bis zur Weiterverarbeitung in den Kühlschrank stellen.
Im nachfolgendem Rezept ist fast kein Zucker enthalten.
Daher schmeckt der Saft, genauso wie die Stangen, eher säuerlich.
Da ich den Saft als Grundlage für Rhabarber Gelee und Rhabarber Sirup verwende, kommt bei mir erst im nächsten Verarbeitungsschritt die Süße dazu.
Falls Du den Saft direkt als Getränk verwenden möchtest, gebe statt der 2 EL Zucker direkt ca. 500 – 700 gr Zucker zu den Fruchtstücken in die Bratenform und lass´alles zusammen schmoren.
Die ausgedrückten Fruchtfasern im Tuch sehen zwar nicht mehr appetitlich aus, schmecken als Kompott aber auch noch gut. Zum Beispiel mit einem Vanillejoghurt.
Rhabarbersaft Grundrezept - im Ofen entsaftet
Kochutensilien
- Ofen, große Backofenform, Alufolie, Sieb, Topf
Zutaten
- 2 Kg Rhabarberstangen gewaschen, nicht geschält
- 2 EL Zucker
- 2 Vanilleschoten Mark ausgekratzt
- 300 ml Wasser
Anleitungen
- Die Rhabarberstangen waschen und ungeschält in ca 2 cm große Stücke schneiden. In der Backofenform gleichmäßig verteilen.
- Die Vanilleschoten aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Zu den Rhabarberstücken geben.
- Mit Zucker bestreuen und alles gut miteinander vermengen.
- Wasser dazugeben.
- Die Form so gut wie möglich mit Alufolie verschließen. Der Dampf sollte nicht entweichen können. Die Folie sollte nicht mit den Fruchtstücken in Kontakt kommen.
- Etwas ziehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für 1,75 - 2 Stunden im Ofen schmoren lassen.
- Ein sauberes Baumwollküchentuch unter fließendem Wasser durchnässen und eventuelle Waschmittelrückstände auswaschen. Gut auswringen und in ein Sieb legen. Das Sieb auf eine/n Topf/Schüssel stellen.
- Fruchtmasse und Flüssigkeit nach und nach in das Sieb geben und abtropfen lassen.
- Das Baumwolltuch so zusammennehmen, dass die Fruchtstücke gut eingeschlossen sind. Langsam mit etwas Druck drehen, um Saft herauszupressen. Darauf achten, das keine Fruchtmasse herauskommt.
- Den aufgefangenen Saft in sterile Flaschen abfüllen und bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank aufbewahren.
Notizen