Hühnerbrühe – hausgemacht nach altem Familienrezept
Eine heiße Tasse dampfende Hühnerbrühe ist so unglaublich wohltuend.
Auch, wenn es bislang wissenschaftlich nicht wirklich bestätigt ist, so hilft einem die gute Hühnerbrühe trotzdem – gerade bei Erkältungskrankheiten – schnell wieder auf die Beine.
Davon einmal abgesehen ist sie auch einfach ein Seelenschmeichler und hebt die Stimmung, besonders an trüben Herbst- und Wintertagen.
Persönlich finde ich, dass eine Hühnersuppe oder Brühe aus der Tüte immer einen eher unangenehmen Beigeschmack hat.
Dafür ist sie natürlich schnell verfügbar.
Doch der Aufwand eine Hühnerbrühe selbst zu kochen lohnt sich.
Sie läßt sich sehr gut portionsweise einfrieren. So ist sie im Bedarfsfall schnell zur Hand. Egal ob als Helfer für die Schnupfen geplagte Seele oder zur Verfeinerung von anderen Rezepten.
Dieses Rezept habe ich so von meiner Familie übernommen und im Laufe der Zeit nur zwei Dinge verändert.
Für die geschmackliche Basis wurden früher die kleinen, runden Döschen von Maggi für „klare Hühner Suppe “ entsprechend der Wassermenge eingerührt.
Da ich allerdings nach Möglichkeit versuche auf fertige Produkte und Zusatzstoffe zu verzichten, benutze ich hierfür (wie so oft) meine selbstgemachte Gewürzpaste aus dem Thermomix.
Vielleicht hast Du ja auch ein bestimmtes Würzmittel, dass Du am liebsten verwendest.
Die andere Sache, die ich für mich geändert habe, ist das Huhn an sich. Eigentlich wurde früher für die Brühe ein Suppenhuhn verwendet. Das ist weniger fleischig, dafür viel fettiger. Zusammen mit den Knochen gibt es beim Auskochen die gesunden und kräftigenden Inhaltsstoffe an die Brühe ab.
Mir persönlich schmeckt gerade dieses Hühnerfett aber nicht. So nehme ich stattdessen ein ca. 1200 – 1400 gr schweres „normales“ Hähnchen, dass man auch zum Grillen verwenden würde.
Zusammen mit den Gewürzen wird es dann ca. 1,5 – 2 Stunden geköchelt.
Nach der Kochzeit hebe ich das Hähnchen heraus, befreie es von Haut und Knochen, zerteile das reine Fleisch und stelle es ersteinmal zur Seite.
Die Brühe gieße ich durch ein Sieb in einen ausreichend großen Topf, damit Gewürze, Gemüse und andere kleine Teile herausgefiltert werden.
Wie bereits erwähnt, bin ich kein Fan von Hühnerfett. Daher entfette ich die Brühe.
Notwendig ist es aber nicht – entscheide nach eigenem Geschmack, was Dir gefällt. Fett ist schließlich auch ein Geschmacksträger !
Das Entfetten kann auf unterschiedliche Arten passieren.
Ist die Brühe noch heiß, kannst Du sie portionsweise durch ein „Fettkännchen“ abschütten.
Hast Du genügend Zeit, kann die Suppe im Topf vollständig abkühlen und anschließend im Kühlschrank aufbewahrt werden. Durch die Kälte wird das Fett an der Oberfläche hart und läßt sich mühelos als gelbliche Platte von der Flüssigkeit abheben.
Hast Du weder ein Fettkännchen zur Hand, noch genügend Zeit auf das Erstarren des Fettes durch Kälte zu warten, kannst Du es mit einem gefalteten Papierküchentuch versuchen.
Ist die Brühe abgekühlt, bleibt das Fett auch an dem Tuch hängen, wenn es vorsichtig über die Oberfläche geführt wird.
Je nachdem wieviel Fett entfernt werden soll, muss der Vorgang wiederholt werden.
Als Einlage wird das Fleisch wieder mit erwärmt. Gerne gesellen sich auch Nudeln oder Reis dazu, sowie ein paar Erbsen und Gemüsestreifen von Möhren, Porree oder Frühlingszwiebeln.
Hühnerbrühe - nach altem Familienrezept
Kochutensilien
- großer Topf mit Deckel (mind. 5 Liter), ein Topf (mind. 3 Liter), Sieb
Zutaten
- 3 L Wasser
- 2 EL Gewürzpaste, selbstgemacht oder anderes Würzmittel für Brühe für 3 L
- 1 Porreestange gewaschen, halbiert, in Stücken
- 4 Lorbeerblätter etwas eingerissen
- 12 ganze Nelken
- 8 ganze Pimentkörner
- 8 ganze, schwarze Pfefferkörner
- 1 TL Salz, Fleur de Sel
- 1 ganzes Hähnchen, ca. 1200 - 1400 gr küchenfertig ausgenommen
- n.B. Nudeln oder Reis als Einlage
- n.B. Gemüsestreifen als Einlage (z.B. Möhren, Porree, Frühlingszwiebeln, Erbsen)
Anleitungen
- Alle Zutaten in einen ausreichend großen Topf geben.
- Kurz Aufkochen lassen und anschließend ca. 1,5 - 2 Stunden leise köcheln lassen. Dabei den Deckel aufsetzen.
- Das Hähnchen aus der Brühe heben (evtl. nur stückweise), von Haut und Knochen befreien. Das reine Fleisch in mundgerechte Stücke zerteilen und zur Seite stellen.
- Die Brühe durch ein Sieb in einen ausreichend großen Topf (mind. 3 Liter) vorsichtig abschütten.
- Nach Belieben entfetten. Siehe Blog Beitrag.
- Fleisch zurück in die Brühe geben.
- Entweder nochmals erwärmen und mit weiteren Einlagen servieren.
- Oder kalte Brühe mit Fleisch portionsweise einfrieren.